In loser Folge werden hier Modellautos (vorwiegend der Marke Wiking) gezeigt, die "restauriert" (sprich: repariert und poliert) wurden, aus schlechter Haltung gerettet und wiedereingegliedert wurden oder gleich aus authentischen Teilen, auch unter Zuhilfenahme von etwas Lackfarbe, "neu" entstanden.
Um gleich allen erzürnten Sammlern, die jetzt um die Authentizität von Kaufangeboten fürchten, den Wind aus dem Segel zu nehmen, gestatte ich mir folgende Anmerkung:
Ich "knöstere" nur für den Eigenbedarf - sozusagen als Therapie - weil ich der Meinung bin, dass unterschiedliche Teile guter Qualität auch als "schöpferische Eigenleistung" (ganz im Sinne von Friedrich Peltzer) eine eigene Daseinsberechtigung haben. Sollte ich mich wirklich mal zu einem Verkauf hinreißen lassen, erfährt der Erwerber von der Historie - versprochen!
Schreiben Sie mir, wie Ihnen diese Idee gefällt! Geben Sie eigene Tipps, Tricks und Anregungen zum Thema Modellbau in H0! Auch wenn Sie eigene Publikationen haben, können Sie mir diese (in begrenztem Maße, d. h. keine professionell motivierte Werbung) gerne zur Veröffentlichung senden.
Auch diese Geschichte beginnt mit einem Schrottkonvolut, bei welchem ein Oberteil des unverglasten Pullmann-Anhängers war. Der - noch immer sichtbare, aber mittlerweile natürlich verklebte - Riss stempelte es eigentlich als Ramschteil, doch war im direkten Vergleich zu meinem weinroten Anhänger sichtbar, dass dieser hier dunkler und bräunlicher ist, also nicht im Gelben Katalog gelistet und daher eine Seltenheit.
So entschloss ich mich, eine ganz eigene Bodenkonstruktion zu fertigen, die - schon aus Respekt vor den alten Modellen - zwar passen musste, aber dennoch eine ganz eigene Stuktur zu haben hatte.
Basis ist 1,5 mm starkes Polystyrol, die Aufnahmen in der Kabine wurden zunächst plangefräst, um eine einwandfreie Passung zu garantieren. Die einzelnen Bauschritte sind mit Fotos dokumentiert und bedürfen keines weiteren Kommentars. Als Deichsel kam eine passend bearbeitete vernickelte Büroklammer zum Einsatz.
Manchmal ist der Weg zum eigenen Wikingmodell steinig und verschlungen. Da hat man ein desaströs zerspieltes MB 300 SL Coupé mit intakter Bodenplatte und zeitgenössischen Rädern irgendwo ergattert. Da liegt ein nicht unrettbarer aber mehrfach vorhendener Jaguar Sport in der Grabbelkiste und dann... Ja dann kommt die Offenbarung in Form einer nur leicht gelöcherten aber aller Anbauteilen beraubten Roadsterkarosserie inmitten eines 80er-Jahre Ramschhaufens daher. Alles was jetzt noch fehlt sind einige Stunden Zeit und der passende Revell-Lack, dann steht ein zwar nicht authentisches aber absolut einzigartiges Roadstermodell in der Vitrine.
Wenn augenscheinlich alles für die Tonne ist und der Preis trotzdem passt, spricht nichts dagegen, auch mal eine Wildcard zu ziehen und sich überraschen zu lassen. So wie in dieser Zusammenstellung, in der sich fast 80% der gelieferten Bastelobjekte als verwertbares und teilsweise - nach intensiver Bearbeitung - neuwertiges Material herausstellten.
Wenn jemand schon vor 40 Jahren begonnen hat, ein unverglastes Modell zu "durchbrechen", das heißt, die Scheiben auszubohren und zu feilen, dann aber zuerst die Lust und dann auch noch die Bodenplatte verliert, kann man das Teil in die Tonne hauen - oder weiter machen und eine eigene Bodenplattenkreation herstellen. Hier geschehen mit einem Opel Kapitän 51 und Jaguar Sportteilen.